Belästigung beim Sport: "Geile Ti**en" und andere Demütigungen – Frauen berichten von Catcalling

Belästigung beim Sport: Frauen berichten von Catcalling – Ein erschreckendes Ausmaß
Eine aktuelle Kampagne in Großbritannien hat das Ausmaß von Catcalling (unerwünschtes Anmachen) verdeutlicht, und das auch im vermeintlich sicheren Umfeld des Sports. Auch in der Schweiz, insbesondere in der 20-Minuten-Community, berichten Frauen von ihren Erfahrungen mit sexistischen Beleidigungen und Belästigungen während des Trainings oder beim Wettkampf. Diese Vorfälle reichen von aufdringlichen Blicken und Kommentaren bis hin zu direkten, anzüglichen Anmachen, die das Sportgefühl erheblich beeinträchtigen und sogar traumatisch sein können.
Die Erfahrungen der Frauen: Von abwertenden Kommentaren bis zu Angst
Die Berichte der Frauen sind schockierend und zeigen ein beunruhigendes Bild. Einige berichten von abwertenden Kommentaren wie „Geile Ti**en“ oder anderen vulgären Beschimpfungen, die sie beim Laufen, Radfahren oder im Fitnessstudio erlebt haben. Andere erzählen von Männern, die ihnen bedrängend nahekamen, sie fotografierten oder sie mit anzüglichen Bemerkungen belästigten. Viele Frauen fühlen sich dadurch unsicher, eingeschüchtert und verängstigt. Sie vermeiden bestimmte Trainingszeiten oder -orte, um weiteren Belästigungen zu entgehen.
„Ich habe mich beim Joggen im Park immer unsicher gefühlt, weil ich ständig von Männern bepöbelt wurde“, erzählt eine Frau aus der 20-Minuten-Community. „Einmal hat mich ein Mann verfolgt und mir nachgeschrien. Ich habe mich nur noch verstecken können.“
Eine andere Frau berichtet: „Im Fitnessstudio habe ich mich oft beobachtet gefühlt. Männer haben mich angestarrt und Kommentare über mein Aussehen abgegeben. Das war sehr unangenehm und hat meinen Trainingserfolg beeinträchtigt.“
Catcalling als Form von Sexismus und Belästigung
Catcalling ist nicht nur eine harmlose Neckerei, sondern eine Form von Sexismus und Belästigung. Es ist eine Verletzung der persönlichen Integrität und kann erhebliche psychische Folgen haben. Es trägt dazu bei, ein Klima der Unsicherheit und Angst für Frauen zu schaffen und ihre Teilhabe am öffentlichen Leben einzuschränken.
Was kann man gegen Catcalling tun?
- Aufklärung: Sensibilisierung für das Thema Catcalling und die Auswirkungen auf Frauen.
- Solidarität: Unterstützung von Frauen, die Opfer von Catcalling geworden sind.
- Zivilcourage: Eintreten für ein respektvolles Miteinander und Missbrauch ankündigen.
- Gesetze: Stärkung der rechtlichen Konsequenzen für Catcalling und andere Formen von sexueller Belästigung.
- Sichere Orte: Schaffung von sicheren Trainingsorten, z.B. durch die Einrichtung von Frauenfitnessgruppen oder die Etablierung von sicheren Laufstrecken.
Die Notwendigkeit einer gesellschaftlichen Veränderung
Um Catcalling effektiv zu bekämpfen, bedarf es einer umfassenden gesellschaftlichen Veränderung. Es gilt, stereotype Geschlechterrollen aufzubrechen und ein Klima des Respekts und der Gleichberechtigung zu schaffen. Nur so können Frauen sich im öffentlichen Raum sicher und frei fühlen und ihre sportlichen Aktivitäten ohne Angst und Belästigung ausüben.
Die Berichte der Frauen aus der 20-Minuten-Community sind ein Weckruf. Es ist an der Zeit, das Thema Catcalling ernst zu nehmen und gemeinsam für eine Gesellschaft einzutreten, in der Frauen respektiert und geschützt werden.