Karrierewege im Wandel: Warum Frauen kreative Berufe bevorzugen und Männer sich für Technologie entscheiden – und was das für die Zukunft bedeutet

2025-08-14
Karrierewege im Wandel: Warum Frauen kreative Berufe bevorzugen und Männer sich für Technologie entscheiden – und was das für die Zukunft bedeutet
Der Bund

Die Berufswahl ist ein entscheidender Moment im Leben jedes Einzelnen. Doch die Entscheidung, welchen Weg man einschlägt, wird oft von Geschlechterstereotypen beeinflusst. Studien zeigen, dass Frauen weiterhin häufiger kreative Berufe wählen, während Männer sich verstärkt für technische Disziplinen entscheiden. Diese Entwicklung hat weitreichende Konsequenzen, nicht nur für die individuelle Karriere, sondern auch für die Lohngleichheit und die zukünftige Gestaltung der Arbeitswelt.

Die Geschlechterverteilung in verschiedenen Berufsfeldern

Ein Blick auf die aktuelle Berufswelt offenbart deutliche Unterschiede in der Geschlechterverteilung. In Bereichen wie Design, Kunst, Sozialarbeit und Bildung dominieren Frauen. Hingegen sind Männer in MINT-Berufen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften, Technik) und in Führungspositionen überrepräsentiert. Diese Verteilung ist nicht neu, sondern setzt eine lange Tradition von Geschlechterrollen fort.

Ursachen für die unterschiedlichen Berufswahlen

Die Gründe für diese unterschiedlichen Präferenzen sind vielfältig und komplex. Zum einen spielen gesellschaftliche Erwartungen und Stereotypen eine wichtige Rolle. Mädchen werden oft ermutigt, sich für „weiche“ Fächer wie Sprachen und Geisteswissenschaften zu interessieren, während Jungen eher in Richtung „harte“ Fächer wie Mathematik und Naturwissenschaften gelenkt werden. Auch das Vorbild von Eltern, Lehrern und Medien beeinflusst die Berufswahl erheblich.

Zum anderen können unterschiedliche Interessen und Fähigkeiten eine Rolle spielen. Studien deuten darauf hin, dass Frauen im Durchschnitt stärker in Bereichen wie Empathie, Kreativität und Kommunikation punkten, während Männer oft über bessere räumliche Vorstellungskraft und analytische Fähigkeiten verfügen. Diese Unterschiede sind jedoch nicht in Stein gemeißelt und können durch gezielte Förderung und Bildung beeinflusst werden.

Die Auswirkungen auf die Lohngleichheit

Die unterschiedliche Geschlechterverteilung in verschiedenen Berufsfeldern hat direkte Auswirkungen auf die Lohngleichheit. Berufe, in denen überwiegend Frauen tätig sind, werden oft schlechter bezahlt als Berufe, die von Männern dominiert werden. Dies ist nicht nur auf die unterschiedlichen Fähigkeiten und Verantwortlichkeiten zurückzuführen, sondern auch auf die geringere Verhandlungsmacht von Frauen und die Diskriminierung am Arbeitsplatz.

Um die Lohngleichheit zu erreichen, ist es daher unerlässlich, die Geschlechterverteilung in verschiedenen Berufsfeldern zu verändern. Dies erfordert eine umfassende Strategie, die sowohl die Bildung als auch die Arbeitsmarktpolitik umfasst.

Was kann getan werden?

  • Förderung von MINT-Interesse bei Mädchen: Schon in der Schule sollten Mädchen ermutigt werden, sich für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik zu interessieren.
  • Abbau von Geschlechterstereotypen: Medien und Werbung sollten Geschlechterstereotype abbauen und ein vielfältiges Bild von Frauen und Männern in verschiedenen Berufen vermitteln.
  • Förderung von Frauen in Führungspositionen: Unternehmen sollten Maßnahmen ergreifen, um Frauen in Führungspositionen zu fördern und ihre Karrierechancen zu verbessern.
  • Transparente Gehaltsstrukturen: Unternehmen sollten transparente Gehaltsstrukturen einführen, um Diskriminierung am Arbeitsplatz zu vermeiden.

Fazit: Eine gemeinsame Aufgabe

Die Berufswahl ist eine persönliche Entscheidung, aber sie wird von gesellschaftlichen Faktoren beeinflusst. Um die Lohngleichheit zu erreichen und eine gerechtere Arbeitswelt zu schaffen, ist es wichtig, Geschlechterstereotype abzubauen, Frauen in MINT-Berufen zu fördern und Frauen in Führungspositionen zu unterstützen. Dies ist eine gemeinsame Aufgabe von Politik, Wirtschaft, Bildungseinrichtungen und jedem Einzelnen.

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