Strategischer Schachzug in Kaukasien: Wie Trump Aserbaidschan und Armenien verbindet und Irans Einfluss schwächt

2025-08-12
Strategischer Schachzug in Kaukasien: Wie Trump Aserbaidschan und Armenien verbindet und Irans Einfluss schwächt
Berliner Zeitung

Ein kaum wahrnehmbarer Landstreifen in Armenien, die Provinz Sjunik, gerade einmal 30 Kilometer breit – doch er birgt ein immenses geopolitisches Gewicht. Das am Freitag in Washington unterzeichnete Abkommen zwischen Aserbaidschan und Armenien, vermittelt von den USA, verändert die Kräfteverhältnisse im Kaukasus grundlegend und wirft lange Schatten auf Teheran.

Die neue Transportroute: Ein Wendepunkt

Kern des Abkommens ist die Wiedereröffnung einer direkten Transportverbindung zwischen Aserbaidschan und Armenien. Bisher war der Handel durch den Konflikt um Berg-Karabach und die geschlossenen Grenzen behindert. Die neue Route, die durch den armenischen Sjunik-Korridor führt, wird den Handel ankurbeln, die Wirtschaft beider Länder stärken und eine neue Ära der Zusammenarbeit einleiten.

Washingtons Rolle: Ein strategischer Coup

Die Vermittlung durch die USA ist kein Zufall. Die Biden-Administration unter Trump hat sich hier einen strategischen Coup gesichert. Die Wiederherstellung der Transportverbindung dient nicht nur der wirtschaftlichen Entwicklung, sondern auch der geopolitischen Neuordnung der Region. Durch die Stärkung Aserbaidschans und die Verbesserung der Beziehungen zu Armenien baut Washington seinen Einfluss im Kaukasus aus und schwächt gleichzeitig den Einfluss des regionalen Rivalen Iran.

Irans Perspektive: Ein Albtraum für Teheran

Für Teheran stellt diese Entwicklung einen Albtraum dar. Der Iran hatte in den vergangenen Jahren versucht, seine Beziehungen zu Armenien zu vertiefen und seinen Einfluss in der Region auszubauen. Die neue Transportroute unter US-amerikanischer Schirmherrschaft untergräbt diese Bemühungen und isoliert den Iran weiter. Zudem könnte die verstärkte wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Aserbaidschan und Armenien den iranischen Handel beeinträchtigen.

Die Herausforderungen: Vertrauen und Stabilität

Obwohl das Abkommen einen wichtigen Schritt zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Aserbaidschan und Armenien darstellt, bleiben die Herausforderungen nicht gering. Das Vertrauen zwischen den beiden Ländern ist nach Jahren des Konflikts stark beschädigt. Die Umsetzung des Abkommens erfordert kontinuierliche diplomatische Anstrengungen und die Bereitschaft beider Seiten, Kompromisse einzugehen. Die Stabilität der Region hängt von der erfolgreichen Bewältigung dieser Herausforderungen ab.

Fazit: Ein neues Kapitel im Kaukasus

Das Abkommen zwischen Aserbaidschan und Armenien, vermittelt von den USA, markiert einen Wendepunkt in der Geschichte des Kaukasus. Es eröffnet neue Perspektiven für wirtschaftliche Zusammenarbeit und regionale Stabilität – und stellt gleichzeitig eine strategische Herausforderung für den Iran dar. Ob diese neue Ära der Zusammenarbeit von Dauer sein wird, hängt von den zukünftigen politischen Entwicklungen und der Bereitschaft aller Beteiligten ab, friedliche Lösungen zu finden.

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