Merz kritisiert Waffenlieferstopp: Israel-Botschafter Prosor warnt vor „Fest für Hamas“ – Spannungen in deutsch-israelischen Beziehungen

2025-08-12
Merz kritisiert Waffenlieferstopp: Israel-Botschafter Prosor warnt vor „Fest für Hamas“ – Spannungen in deutsch-israelischen Beziehungen
DER SPIEGEL

Deutschland und Israel: Eine Partnerschaft unter Spannung

Die deutsch-israelischen Beziehungen befinden sich in einer angespannen Phase. Anlass dafür sind die jüngsten Beschränkungen von Waffenlieferungen aus Deutschland an Israel, die von Seiten Israels scharf kritisiert werden. Israelischer Botschafter Ron Prosor hat in deutlichen Worten vor den Konsequenzen dieser Entscheidung gewarnt und sie als „Fest für Hamas“ bezeichnet.

Prosor: Waffenlieferstopp ist unverständlich

Botschafter Prosor äußerte sein Unverständnis über die Entscheidung der deutschen Regierung, Waffenlieferungen einzuschränken. Er betonte, dass Israel in seiner Notlage auf die Unterstützung seiner Verbündeten angewiesen sei und dass die Beschränkung der Waffenlieferungen die Sicherheitslage in der Region weiter verschlechtern könne. Prosor machte deutlich, dass er die Beziehungen zwischen Deutschland und Israel als belastet ansieht und forderte eine Neubewertung der aktuellen Politik.

Merz schließt sich Kritik an

Auch Friedrich Merz, CDU-Vorsitzender, hat die Entscheidung der Bundesregierung scharf kritisiert. Er unterstützte die Position des israelischen Botschafters und betonte die Bedeutung einer starken und unmissverständlichen Unterstützung Israels angesichts der Bedrohung durch den Terror. Merz forderte eine Rücknahme der Beschränkungen und eine Wiederherstellung des Vertrauens in die deutsch-israelische Partnerschaft.

Hintergrund der Entscheidung

Die Entscheidung der Bundesregierung, Waffenlieferungen an Israel einzuschränken, erfolgte im Zuge der internationalen Debatte über die Einhaltung des Völkerrechts im Konflikt zwischen Israel und den Palästinensern. Die deutsche Regierung argumentiert, dass sie sicherstellen müsse, dass deutsche Waffen nicht in Konfliktgebieten eingesetzt werden, die gegen das Völkerrecht verstoßen. Allerdings wird diese Position von Israel und Teilen der deutschen Politik kritisiert, die eine uneingeschränkte Unterstützung Israels in der aktuellen Situation fordern.

Ausblick: Wie geht es weiter?

Die aktuellen Entwicklungen stellen die deutsch-israelischen Beziehungen vor eine große Herausforderung. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Situation weiterentwickeln wird und ob es gelingt, die Spannungen abzubauen und das Vertrauen wiederherzustellen. Eine offene und konstruktive Debatte über die deutsche Politik gegenüber Israel ist dabei unerlässlich, um eine langfristig tragfähige Partnerschaft zu gewährleisten.

Die Kritik von Botschafter Prosor und Friedrich Merz unterstreicht die Notwendigkeit, die komplexen geopolitischen Zusammenhänge zu berücksichtigen und eine ausgewogene Politik zu verfolgen, die sowohl den deutschen Interessen als auch den Sicherheitsbedürfnissen Israels gerecht wird.

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