Stellantis stoppt Wasserstoffforschung: Ist das ein Todesstoß für den Brennstoffzellen-Antrieb?

2025-07-22
Stellantis stoppt Wasserstoffforschung: Ist das ein Todesstoß für den Brennstoffzellen-Antrieb?
Kurier

Die Automobilwelt ist erschüttert: Stellantis, einer der größten Autohersteller weltweit, hat seine Wasserstoffforschung eingestellt. Diese Entscheidung wirft massive Fragen nach der Zukunft des Brennstoffzellenantriebs auf. War die vielversprechende Technologie bisher ein Fehltritt, oder gibt es noch Hoffnung für den grünen Treibstoff?

Warum Stellantis ausgestiegen ist

Stellantis begründet den Rückzug mit wirtschaftlichen Gründen. Die hohen Entwicklungskosten und die fehlende Infrastruktur für eine flächendeckende Wasserstofftankstellenversorgung machen den Brennstoffzellenantrieb derzeit unrentabel. Zudem sieht Stellantis in der Fokussierung auf batterieelektrische Fahrzeuge (BEVs) und deren rasante Entwicklung den erfolgversprechendsten Weg zur Dekarbonisierung der Mobilität. Die Firma investiert Milliarden in die BEV-Technologie und sieht hier die größeren Wachstumschancen.

Ein Rückschlag für den Wasserstoffantrieb?

Die Entscheidung von Stellantis ist ein deutlicher Rückschlag für die Wasserstoffbranche. Stellantis war einer der wenigen großen Hersteller, die noch aktiv an der Entwicklung von Brennstoffzellenfahrzeugen gearbeitet haben. Insbesondere der Citroën Berlingo Hydrogen und der Opel Vivaro-e Hydrogen waren Beispiele für die Bemühungen des Konzerns in diesem Bereich. Der Ausstieg gefährdet nun die bereits angefangene Markteinführung und die Skalierung der Technologie.

Die Zukunft des Wasserstoffantriebs: Nicht so einfach wie gedacht

Trotz des Rückzugs von Stellantis ist der Wasserstoffantrieb noch lange nicht vom Tisch. Es gibt weiterhin zahlreiche Unternehmen und Forschungseinrichtungen, die an der Weiterentwicklung dieser Technologie arbeiten. Insbesondere im Schwerlastverkehr, in der Schifffahrt und in der Bahnindustrie bietet der Wasserstoffantrieb großes Potenzial, da hier die Batterietechnologie an ihre Grenzen stößt. Die Herausforderungen liegen jedoch weiterhin in der hohen Kostenstruktur, der mangelnden Infrastruktur und der Energieeffizienz der Wasserstofferzeugung.

Was bedeutet das für Konsumenten?

Für Konsumenten bedeutet die Entscheidung von Stellantis vorerst wenig. Derzeit sind Brennstoffzellenfahrzeuge aufgrund des hohen Preises und der begrenzten Tankstelleninfrastruktur kaum relevant. Allerdings könnte der Ausstieg von Stellantis dazu führen, dass sich andere Hersteller noch stärker auf die BEV-Technologie konzentrieren, was die Auswahl an batterieelektrischen Fahrzeugen weiter vergrößern wird. Es ist wichtig, dass die Politik weiterhin Anreize für die Entwicklung und den Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur schafft, um die Chancen dieser Technologie nicht zu verspielen.

Fazit: Ein Wendepunkt, aber kein Todesurteil

Der Rückzug von Stellantis aus der Wasserstoffforschung ist ein deutliches Signal und ein Wendepunkt für die Branche. Es zeigt, dass die Entwicklung des Wasserstoffantriebs schwieriger und langsamer verläuft als ursprünglich erwartet. Dennoch ist es noch zu früh, das Todesurteil für die Brennstoffzelle zu sprechen. Solange es keine praktikablen Alternativen für bestimmte Anwendungsbereiche gibt, wird die Wasserstofftechnologie weiterhin eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung der Mobilität spielen.

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