40 Jahre Deutsche Umweltstudie: Wie wir lernten, Schadstoffe im Körper zu erkennen – und was wir heute wissen

Seit 40 Jahren liefert die Deutsche Umweltstudie (DEUM) bahnbrechende Erkenntnisse über die Belastung des menschlichen Körpers mit Schadstoffen. Was einst als reine Forschungsarbeit begann, hat unser Verständnis von Umweltgiften revolutioniert und zu wichtigen politischen Entscheidungen geführt. Dieser Artikel beleuchtet die Geschichte der DEUM, ihre wichtigsten Ergebnisse und den Blick in die Zukunft.
Die Anfänge: Blei im Blut, Weichmacher im Urin
In den 1980er Jahren wuchs die Besorgnis über die Auswirkungen von Umweltgiften auf die Gesundheit. Die DEUM, initiiert vom Umweltbundesamt (UBA), sollte diese Besorgnis wissenschaftlich fundieren. Die Studie untersuchte die Belastung der Bevölkerung mit Schadstoffen wie Blei, Quecksilber, Pestiziden und Weichmachern. Die Ergebnisse waren alarmierend: Schadstoffe fanden sich in Blut, Urin und Haaren der Untersuchten – selbst bei Menschen, die vermeintlich wenig Kontakt zu Umweltgiften hatten.
Wichtige Ergebnisse und politische Konsequenzen
Die DEUM hat maßgeblich dazu beigetragen, dass zahlreiche Schadstoffe verboten oder streng reguliert wurden. Ein Beispiel ist Blei im Benzin: Die DEUM zeigte deutlich den Zusammenhang zwischen der Bleibelastung und neurologischen Schäden bei Kindern. Dies führte schließlich zu einem Verbot von Bleifreiem Benzin in Deutschland und weltweit.
Auch die Belastung mit Weichmachern aus Kunststoffen geriet durch die DEUM in den Fokus. Die Studie zeigte, dass Weichmacher in die Muttermilch gelangen und somit auch Säuglinge belasten können. Dies führte zu einer verstärkten Forschung über die Auswirkungen von Weichmachern auf die Gesundheit und schließlich zu Verbotsmaßnahmen.
Die DEUM heute: Ein Blick in die Zukunft
Die DEUM wird kontinuierlich fortgesetzt und hat sich im Laufe der Jahre erweitert. Heute werden neben den klassischen Schadstoffen auch neue Umweltgifte wie per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) und Mikroplastik untersucht. Die DEUM ist somit ein wichtiger Frühwarnsystem für neue Risiken und trägt dazu bei, die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.
Was bedeutet das für Sie?
Die DEUM zeigt, dass wir alle mit Schadstoffen belastet sind. Es ist jedoch möglich, die Belastung zu reduzieren. Achten Sie auf eine gesunde Ernährung, trinken Sie unverarbeitetes Wasser und vermeiden Sie unnötigen Kontakt mit Kunststoffen. Informieren Sie sich über aktuelle Forschungsergebnisse und unterstützen Sie Maßnahmen zum Schutz der Umwelt.
Fazit
Die Deutsche Umweltstudie ist ein einzigartiges Forschungsprojekt, das uns seit 40 Jahren wichtige Erkenntnisse über die Belastung des menschlichen Körpers mit Schadstoffen liefert. Dank der DEUM konnten viele verhängnisvolle Entscheidungen rückgängig gemacht werden und wir können einen Blick in die Zukunft werfen, um weitere Risiken zu minimieren und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.